Mittwoch, 3. November 2021

Energiewerk, Energiepark, Innovationspark, Amtswiesen oder wie auch immer

Heute fange ich mit einem Link an:


Hier geht es zwar um die CO2 Augenwischerei in Cuxhaven, die Argumente sind jedoch auch für Bederkesa gültig.
"Dazu komme, dass beim Verbrennen von Holz pro Energieeinheit mehr Kohlendioxid freigesetzt werde als bei fossilen Brennstoffen. Und der Energieverbrauch beim Herbeischaffen des Holzes werde ebenfalls ignoriert. Im November haben sich viele namhafte Umweltorganisationen – vom BUND bis zum WWF – gegen das Verbrennen von Holz ausgesprochen."
Der Brüller ist aber das substanzlose Geschwafel von Berghorn: „Wenn Sie das Holz im Wald verrotten lassen, setzt es auch CO2 frei", sagt der Ingenieur. Da fragt man sich doch, wie hat der seinen Ingenieur geschafft? Oder ist es ein evolutionäres Problem, dass nach Eintritt in das Politikerleben, ein Intelligenzabbau stattfindet?
Es ist natürlich richtig, dass sämtliches gespeichertes CO2 abgegeben wird, wenn das Holz "verschwindet". Nur, Herzchen, ist es ein Unterschied, ob du es in kürzester durch den Schornstein bläst und das CO2 mit einem Knall freisetzt oder ob es langsam verrottet und das CO2 dementsprechend langsamer abgegeben wird.
Und folgende Passage disqualifiziert ihn, meiner Meinung nach, als Volksvertreter befähigt zu sein:
"...dass das Kraftwerk zu 85 Prozent Strom und nur zu 15 Prozent Fernwärme liefern soll. Angesichts des Stromüberschusses an der Küste durch den vielen Windstrom sei das Unsinn. Doch auch, dass das Kraftwerk sich an der Stromerzeugung orientiere, liege am Förderdesign, sagt Berghorn. Wenn man das anders wollte, müsste man die gesetzlichen Grundlagen ändern, sagt er."
Im Klartext verstehe ich da: "Ich weiß, dass das Ding unsinnig ist, aber es wird ja so gefördert."

Förderdesign, was für ein Wort. Hier wird endlich klargestellt, dass scheinbar geguckt wird, was gefördert wird und dann der Bedarf dazu konstruiert. Wobei in diesem Fall der Bedarf ja eher fraglich ist, s.o. Hauptsache man kann sich an einem Fördertopf bedienen.
Da wiederhole ich mich jetzt eventuell, aber das tue ich gerne, weil manche Menschen es einfach nicht kapieren: Fördertöpfe sind im Endeffekt auch immer unser Geld und diese ständig auszuschöpfen belastet nachfolgende Generationen immens. Zu dem Geld aus dem Fördertopf muss immer noch eigenes kommen, wenn jemand privat sein Geld investiert ist das egal, aber bei den Kommunen ist es wiederum unser Geld, das ausgegeben wird und das belastet nachfolgende Generationen noch mehr und ist auf keinen Fall nachhaltig.

Und folgender Auszug aus dem Artikel ist auch noch schön:

"Den Ingenieur ärgert, dass seinem Projekt die Nachhaltigkeit abgesprochen wird. Er habe selbst Windkraft- und Solaranlagen projektiert und könne Vorträge über Nachhaltigkeitsprobleme bei diesen Projekten halten. Besonders irritiert ihn, dass aber auch Wind- und Solarparks im Landkreis auf Widerstand stießen."

Wie bitte? Er kann Vorträge über Nachhaltigkeitsprobleme bei diesen Projekten halten, also gibt es welche und dann irritiert es ihn, dass sie auf Widerstand stoßen. 
Das irritiert mich jetzt gerade.
Oder sind die Vorträge so konzeptioniert, dass es keine Nachhaltigkeitsprobleme gibt. Es kommt ja immer darauf an, welche Fakten man darstellt. 
Es ärgert ihn, dass seinem Projekt die Nachhaltigkeit abgesprochen wird. Bessere Recherche vorher hätte ihm das schon klarmachen müssen. Aber es gab ja diesen Fördertopf, der so unwiderstehlich ist und ich glaube auch, wenn er es gewusst hätte, die Verführung bei der Sache ordentlich abzusahnen ist einfach zu groß.

Scheinbar gab es in der NORDSEE-ZEITUNG am 12.03.21 ein Artikel zu dem Thema mit folgender Überschrift "Das Holzkraftwerk ist nachhaltig". Handelt es sich bei dieser um eine Aussage von Berghorn, nochmals CDU, oder beruht sie auf der exquisiten Recherche, für die diese Zeitung bestens bekannt ist?

Fortseztung folgt...