Mittwoch, 2. März 2022

Autokraten, Narzissten und Danke

 Autokraten, Narzissten und Danke 

"Leck' mich am Arsch..." beginnt ein Kommentar zu einem Post in einer Facebook-Gruppe (Link1) und ich verstehe diese Reaktion.
Bei dem Post handelt es sich um ein Statement zu dem Artikel "Kritik an der Bewässerung mit Trinkwasser" der Nordsee-Zeitung vom 25.02.22 (Link2) und bezieht sich auf einen Sportplatz in Bad Bederkesa.

Diese Facebook-Gruppe und auch das Wesermünder Abendblatt versuchen seit einiger Zeit die Leute zu sensibilisieren und einmal genau hinzuschauen. Hiermit bedanke ich mich auch für das dortige, fleißige Teilen des Links von diesem Blog. Mein Dank geht an "Neeis ut'n Landkreis Cuxhoben".
Erfreulich ist auch, dass die Nordsee-Zeitung erneut das Contra, die Gegenstimmen zu einem Projekt und Kritik an einem Projekt publiziert. Viel zu lange ist das leider nicht geschehen. Mein Dank geht an Katja Gallas und die NZ.

Warum ich die Reaktion auf den Artikel verstehe? Weil er genau das dokumentiert, beweist und klar ersichtlich offenlegt, was wir versuchen zu vermitteln. 

Als erstes ist interessant, dass scheinbar das autokratische Management der Stadt Geestland Kreise zieht und sich auch auf die Vereine überträgt.
Schon vor längerem wurde mir berichtet, dass beim Verschönerungsverein mit Antritt der neuen Vorsitzenden ein neuer Ton herrscht. Hier dürfen nur Sachen veröffentlicht oder weitergegeben werden, wenn der Vorstand es genehmigt. Zur Erklärung, im Verein sind Ausschüsse integriert, die früher weitgehend autark handeln durften. Fällt nur mir hier eine Parallele auf?
Die Überarbeitung des von mir bereits beschriebenen Dokuments (Link3), sollte zum Beispiel nicht verwendet werden. Dass es dann doch anders gekommen ist, verdanken wir Menschen mit Courage, die sich nicht einfach ducken und den Mund verbieten lassen. Mein Dank geht an diese Menschen.

Und der Artikel lässt vermuten, dass es beim TSV ebenso abläuft. 
"Eine nachhaltige Bewässerung mit Regenwasser – das soll sich der Verein gewünscht haben."
Der Verein, das sind die Mitglieder und genau diese sollten vom Vorstand vertreten werden. Das hat dieser wohl jedoch nicht zur Zufriedenheit getan, denn sonst hätte sich niemand bezüglich des Problems an die NZ wenden müssen. 
Der 1. Vorsitzende des TSVs meint dagegen, dass der Verein und die Stadt in einem guten Dialog sind und dass sie sehr gerne und gut zusammenarbeiten würden, aber wohl nicht unbedingt im Sinne der Mitglieder. Fällt nur mir, auch hier, eine Parallele auf?

Zu der Bewässerung mit Regenwasser kommt folgender Satz:

"Dies sei laut Stadt nicht möglich, da Regenwasser die Leitungen verschmutze."

Da hat wohl der Nachhaltigkeitskönig "Seine Omnipotenz" Thorsten Krüger gesprochen, aber mal wieder mit Nichtwissen geglänzt. 
Wir haben doch das Glück, dass in der Stadt Geestland jemand mit Bewässerungserfahrung von großen Grünflächen sitzt, nämlich der Head Greenkeeper des Golfplatzes Hainmühlen, Ralf Hahn. Und der sagt dazu, kurz gefasst: "So ein Quatsch."

Marcus Mende, Geschäftsführer des Wasserverbands Wesermünde, zuständig für die Wasserversorgung am Sportplatz in Bederkesa, ist scheinbar auch erstaunt, dass sie von der Stadt Geestland nicht eingebunden wurde, was eigentlich üblich sei. 

Da drängt sich mir gleich wieder das "W" wie wissen und wollen auf. Entscheidungen werden wissensbasiert getroffen, es sei denn, das "Wissen" ist konträr zum "Wollen".

Der vorletzte Absatz schlägt dem Fass den Boden aus, da hier diese Wahl der Wasserversorgung als "wirtschaftlichste Lösung" bezeichnet wird. 
Hat Herr Krüger da selbst gerechnet? Sein Problem mit Zahlen zeigt sich ja immer wieder, zum Beispiel bei den Angaben der Einwohnerzahl der Stadt Geestland. Würde eine jetzige teurere Lösung sich nicht durch den Wegfall der Kosten für das Wasser amortisieren und auf Dauer dann doch die kostengünstigere Lösung sein? Von der Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Thorsten Krüger will ich gar nicht mehr reden, es müssten mittlerweile eigentlich allen Leuten die Augen aufgegangen sein, in welcher Weise diese praktiziert wird.

Und nein, ich bin noch nicht fertigt: 
Es ist nicht schlüssig, warum darauf hingewiesen wird, dass es sich nur um eine Sanierung und nicht um einen Neubau handelt. Viele Sanierungen werden gemacht, um etwas nachhaltiger zu gestalten oder es wird zumindest darauf geachtet, ob bei der Sanierung nicht nachhaltige Komponenten genutzt werden können.
                                                                                                  
Dann die Sache mit dem Geld. Gut, es geht hier um Sanierungen und dass noch mehr anstehen, aber wer über 1,5 Millionen für einen so nicht gerechtfertigten, nicht einmal gesetzeskonformen Bau –Mehrzweckraum/Feuerwehrneubau Großenhain– ausgibt, sollte doch nicht über seine beschränkten Mittel klagen.
Und die nächste, nein, eigentlich die übernächste oder vielleicht auch überübernächste, sonderbare Ausgabe steht schon wieder an. Es soll ein Verkehrsplaner beauftragt werden, für eine Straße. Ihr wollt doch die Bürger beteiligen, lasst die doch erst einmal ran und wenn das nichts wird könnt ihr ja immer noch beauftragen. 
Im Hinterkopf habe ich dabei immer diese Aktion, wo am Ende dann ein paar Straßenbäume und der Kirchturm in blau angeleuchtet wurden und das alles für viel Geld.   

Und im letzten Absatz reagiert die Stadt "mit Nachdruck" auf die Nachfrage der NZ. Nette Umschreibung für "reagiert angepisst".
Den Rest kann man sich schenken, die übliche Blabla-Floskel, natürlich mit "gut und konstruktiv" versehen. 
Was aber beide, Stadt Geestland und Vorsitzender des TSVs übersehen: Das ist nur ihre Wahrnehmung, denn Mitglieder des Vereins und somit wahrscheinlich Bürger Geestlands wollen etwas anderes und es euer Auftrag im Sinne der Mitglieder und Bürger zu handeln.

Das Danke aus der Überschrift habe ich erledigt, aber wo sind die Autokraten und Narzissten? 
Hätte ich über Putin geschrieben, wäre die Überschrift sofort allen klar, so offensichtlich, wie er zu diesen beiden Typen gezählt werden kann.  
Aber warum in die Ferne schweifen, wenn das Schlechte liegt so nah?