Wohin mit der Scheiße?
Oder noch ein Fall, wie bedenkenlos Steuergeld verschleudert wurde.
Ja, wir sind wieder in Großenhain. Es ist schon erstaunlich, wie viele fragwürdige Aktionen bei nur einem Bau in diesem Minidorf stattgefunden haben.
Zur Erinnerung, ein ca. 1,6 Millionenbau für keine 200 Einwohner, bestehend aus Feuerwehr und Mehrzweckraum (Dorfgemeinschaftshaus).
- Die Vorhaltung der Feuerwehr dort ist nicht bestätigt, die angeblich 40 aktiven Mitglieder bestehen eventuell nur in irgendwelchen feuchten Träumen.
- Der Mehrzweckraum wurde trotz eines in Großenhain vorhandenen Dorfgemeinschaftshauses genehmigt, das nur aus privaten Befindlichkeiten bei Bedarf nicht angemietet wird.
- Die Baugenehmigung nach § 34 anstatt nach § 35 wird angezweifelt.
- Der Bau wird im gesamten Ratsinformationssystem nicht transparent behandelt.
Das ist nicht alles, soll für jetzt aber genug sein. Im Archiv des Blogs kann man sich genauer informieren.
Ein Punkt der noch nicht behandelt wurde ist die Sache mit dem Abwasser. Da ist auf dem Dorf eine Kleinkläranlage (KKA) eine übliche Lösung.
Diese ist natürlich auch auf der ehemaligen Liegenschaft der Stadt Geestland, als Rechtsnachfolger der ehemaligen Gemeinde Lintig, vorhanden. Das muss so sein, denn es ist gesetzlich geregelt, dass es eine geben muss und auch wie groß sie zu sein hat.
Die folgenden Ausführungen beruhen, wie immer, auf mir vorliegenden Dokumenten, die aber nicht den Anspruch auf Vollständigkeit haben.
Es gibt eine abschlägige Kostenermittlung für eine Kläranlage an die Gemeinde Lintig aus dem Jahre 1994. Hier geht es nur um die Baukosten, weitere anfallende Gebühren etc. sind nicht beinhaltet.
Diese Kostenermittlung kommt auf einen stattlichen Betrag von 70 000.- DM.
Wie viel die tatsächlichen Kosten waren liegt mir nicht vor.
Als Nutzer zur Bemessung wurden wie folgt angeführt: Gaststätte, Betrieb der Schießsportanlage, Saalbetrieb als Vereinshaus, Wohnung, Spielkreis, Feuerwehr, Gerätehaus und Friedhofskapelle, damit handelt es sich dann auch nicht mehr um eine Kleinkläranlage, sondern um eine Großkläranlage.
Diese wird nämlich im Jahresabschluss 2010 der Gemeinde Lintig erwähnt und zwar mit einer Summe von 8306,14 für die Sanierung der Großkläranlage des DGH Großenhain. Somit ist davon auszugehen, dass diese Kläranlage gebaut wurde.
Sie ist auch definitiv auf dem Grundstück, dass jetzt in Privatbesitz ist, vorhanden, und ist auch noch funktionsfähig. Die Nutzung wurde jedoch eingestellt, da sie für den jetzigen Gebrauch überdimensioniert ist und sich ebenfalls noch eine Kleinkläranlage auf dem Grundstück befindet, die genutzt werden kann.
Diese Nichtnutzung aller eigentlich vorgesehenen Verbraucher, fußt wiederum auch auf persönliche Befindlichkeiten, darauf komme ich in einem weiteren Post zu sprechen.
Worum es heute geht, ist die Tatsache, dass erneut eine komplett neue Kläranlage, ob Groß- oder Klein- kann ich nicht sagen, auf dem Grundstück neben dem mit der Großkläranlage, gebaut wurde. Und zwar für einen Teil der Nutzer, für die die Großkläranlage gebaut wurde und bereit steht.
Ob die dafür verschwendete Summe von Steuergeld in den Kosten für den Neubau schon beinhaltet ist oder ob sie noch aufgeschlagen werden muss, wird eventuell die Recherche dazu zeigen.
Dieser Vorgang reiht sich nahtlos an weitere fragwürdige Investitionen der Stadt Geestland an.