Freitag, 3. Juni 2022

 Weshalb Thorsten Krüger nicht Landrat wird 

Der heutige Artikel in der Nordsee-Zeitung lässt wieder tief blicken und hier die Argumente, warum Krüger indiskutabel ist. 

Zuerst aber ein Lob an die Nordsee-Zeitung: Es erfolgt eine Nachfrage zu einer nicht beantworteten Frage und die wird auch wieder nicht entsprechend beantwortet. Dieses Ausweichen sollte den Leser und somit den Bürger schon misstrauisch werden lassen. Link1

Schon der Beginn der ersten Antwort entlarvt genau das, was schon mehrfach angesprochen wurde. "Ich will ... ". Es geht nicht um den Bürger und dessen Wohl, sondern nur darum, was Herr Krüger will.
In der zweiten Antwort noch viel erschreckender: "... aber auch einen neuen Umgang miteinander möchte ich gerne ins ganze Cuxland tragen." 
Ist hier der Umgang der Verwaltung mit den Bürgern gemeint oder sein Umgang mit Bürgern?
Da würde der Landkreis noch weiter ins Minus rutschen als er jetzt schon ist.
In Geestland werden unrechtmäßig Angelegenheiten in nicht öffentliche Sitzungen verschoben. Maßnahmen der Verwaltung nicht im Ratsinformationssystem veröffentlicht. Anfragen nach Akteneinsicht ignoriert und scheinbar sogar verweigert. Gerne auch der Rechtsanwalt bemüht, wenn der Herr sich dann ans Bein gepinkelt fühlt.
Ein wirklich erstrebenswertes Miteinander, wonach sich jeder Bürger des Landkreises Cuxhaven bestimmt sehnt.
Zu den fragwürdigen Ideen, die ja scheinbar nur er hat, äußere ich mich jetzt nicht.

Bei der nächsten Antwort ist es dieser Satz, der mir Tränen in die Augen treibt:
"... könnten wir damit auch Firmen anlocken."
Den Landkreis Cuxhaven zum Industriestandort machen? Ob das die Bürger wirklich möchten? Vielleicht sollte man sich einfach auf seine Stärken konzentrieren und diese entsprechend pflegen und nach vorn bringen.

Weiter geht es:
"... wir wurden zweimal mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet."
Die Vergabe des zweiten Preises wurde jedoch angezweifelt, da Punkte angeführt wurden, die schon zum Erhalt des 1. geführt hatten. Das Komitee des Deutschen Nachhaltigkeitspreises hat dazu nachgehakt. Der Preis für Städte wurde aus diesem Grund zu dem Zeitpunkt auch ausgesetzt, um das System zu überarbeiten und Betrug vorzubeugen.

Und folgender Satz ist nach Faktenlage eine klare Lüge oder wieder einmal Unwissen:
"Nach meiner Wiederwahl im vergangenen Jahr hab ich mir überlegt, dass ich 2026, wenn der Landrat normalerweise in den Ruhestand gegangen wäre, kandidieren will."
Das kann er nicht gedacht haben, weil Bielefeld schon ausdrücklich bei seiner Wahl angekündigt hatte, dass er nur bis 2024 zur Verfügung steht und somit die nächste, vorgezogene Landratswahl 2024 gewesen wäre.

Und jetzt kommt der Punkt: Man labert, aber antwortet nicht:
NZ: "Aber was ist, wenn Sie es nicht an die Spitze des Kreishauses schaffen? Bleiben Sie dann der Bürgermeister in der Stadt Geestland?"
Krüger: "Diese Frage stellt sich für mich nicht. Ich gehe davon aus, dass ich kandidieren werde."

Das war nicht die Frage, guter Mann und die Antwort vermittelt mir auch eine unangenehme Überheblichkeit. 

NZ: "Aber wenn's nicht klappt?"
Krüger: "Nun, es ist ja nicht so, dass ich mich beim Landkreis bewerbe, weil ich hier in Geestland unglücklich bin. Aber noch einmal: Die Frage stellt sich für mich nicht."

Das ist doch die klare Aussage, dass er bleibt, wenn er nicht gewählt wird. Und wieder der Zusatz, dass sich die Frage für ihn nicht stellt, was bedeuten würde, dass er fest davon ausgeht, als Landrat gewählt zu werden. 
Und wieder ist sie da, diese Überheblichkeit.

Zu guter Letzt, kommt noch die Frage nach einer Niederlage, ob Krüger keine Angst hätte, dass diese seinen Ruf beschädigen könne.
Eine Niederlage wäre wohl das geringste Problem, was Krüger hat in Bezug auf seinen Ruf. 
Diverse Institutionen beschäftigen sich bereits mit dem Handeln des Bürgermeisters und es ist abzuwarten, ob noch Ruf über ist, der mit einer Niederlage beschädigt werden könnte.

Der letzte Satz von ihm: "Und weil ich einen Plan für den Landkreis Cuxhaven habe."
Möge der Landkreis Cuxhaven von der Umsetzung dieses Planes verschont  bleiben. 



Dienstag, 31. Mai 2022

Das 9 Euro Ticket

Das 9 Euro Ticket – ein netter Gag

Da freuen wir uns! Drei Monate für 9,- € z.B. von Bederkesa nach Bremerhaven, Bremen oder nach Hamburg.
Aber, natürlich gibt es ein "Aber" sonst wäre es kein Thema für mich, da es bereits ausführlich behandelt wurde.
Also aber, zuerst müssen wir prüfen, ob wir "unseren" Bus damit nutzen können, denn auf der Bahn-Seite findet sich folgendes: Link1

"Informieren Sie sich bitte auch bei lokalen Busunternehmen, ob das Ticket anerkannt wird."

Die Linie wird zwar von der KVG betrieben, bedient wird sie jedoch von lokalen Busunternehmen. Da bekanntlich der Teufel im Detail steckt, vergewissere ich mich lieber. 
Warum ich so pingelig bin, wird im Verlauf des Artikels geklärt.
Auf der Seite der KVG ist nichts Nachteiliges zu finden, also ist die Nutzung scheinbar gesichert.

Nach Hamburg kommt man sehr gut, wenn man den Zug von Hechthausen aus nutzt. Um nach Hechthausen zu kommen braucht man ein Auto. Da hatte die Stadt Geestland die gute Idee eine Anrufsammeltaxi-Linie (AST) dorthin einzurichten. Dass sie, z.B. in der Rundschau eine ganze Seite, damit wieder eine sich anbiedernde Selbstbeweihräucherung daraus machte, ist allerdings fragwürdig. Vielleicht sollte man sich nicht ständig selbst auf die Schulter klopfen, dass gibt einen faden Beigeschmack.

Für die AST-Linie kann man das Ticket jedoch nicht nutzen. Link1

"Das Ticket gilt nicht für Abruf-Angebote (z.B. Taxi-Dienste an Bahnhöfen), die als ergänzendes Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mit einem Zuschlag versehen sind. Dort gilt weiterhin der reguläre Preis."

Wieso muss das dann vom Oberbürgermeister und seinem Stellvertreter der Stadt Cuxhaven, in einer Eilentscheidung für das Stadtgebiet Cuxhaven nochmals entschieden werden? Link2

Jetzt zum verflixten Detail:

"Das 9-Euro-Ticket kann bundesweit auf allen Strecken und in allen Verkehrsmitteln des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für beliebig viele Fahrten genutzt werden. Das Ticket ist nicht in den Zügen des Fernverkehrs (z.B. IC, EC, ICE) und in Fernbussen gültig." Link1

Diese Information ist auf der Bahn-Seite zu finden, die eigentlich die Seite der DB Betrieb GmbH ist.
Wir kennen das aus der Wirtschaft, da werden Tochterfirmen gegründet, die dann wieder Tochterfirmen haben usw. – Sind das dann nicht eigentlich Enkeltochterfirmen? – 
Das 9 Euro-Ticket gilt nämlich nur für die Regionalangebote von DB Regio und nicht für DB Fernverkehr, beides Tochterfirmen der Bahn AG, die im Gegensatz zu ihrem Namen auch Regionalzüge betreibt.
Bei der Bahn Reiseauskunft kann man die Option "Nur Nahverkehr" wählen, es kann aber eben sein, dass dort dann Züge der DB Fernverkehr angeboten werden, die den Regionalverkehr bedienen. 
Wenn man dann einen falschen Zug erwischt hat, fährt man mit einem ungültigen Ticket, ist Schwarzfahrer und muss dann eventuell 60,- Euro Strafe bezahlen.
Diese Kritik kommt von Fahrgastverband Pro Bahn. Mehr dazu und wie man sehen kann, ob es Regio oder Fernverkehr ist unter Link3.
In der App und auch auf der Website mit dem Aktivieren der Option "Unsere Bestpreise anzeigen", kann man sehen, ob das Ticket für die ausgesuchte Route gilt. Vorsichtshalber würde ich einen Screenshot davon machen, man weiß ja nie.

Trotzdem eine super Sache. Nervende Teenager oder auch die von den Ferien gelangweilten Gören können für wenig Geld quer durch die Nation zu Freunden und Verwandten geschickt werden oder vielleicht auch irgendwohin zum Zelten. Für einen lang geplanten Städtetrip muss nur noch eine günstige Unterkunft gefunden werden oder vielleicht doch endlich mal nach Sylt. Da werden sicherlich bei dem einen oder anderen Erinnerungen an Interrail Zeiten wach.

Da dieses Angebot zur Ferienzeit kommt und auf drei Monate begrenzt ist, ist es wirklich nicht mehr als ein netter Gag, wobei es eigentlich eine gute Maßnahme ist. Mancher, der bisher das Auto nutzt, um zur Arbeit oder zur Schule zu kommen würde bei 9,- Euro und mit Blick auf die derzeitigen Spritpreise eventuell doch auf die Öffentlichen umsteigen, auch wenn es etwas unbequemer ist. Das käme auch der Umwelt zu Gute.
Wobei ein Großteil der ländlichen Bevölkerung da außen vor wäre. Wo kein adäquater ÖPNV ist, kann auch keiner genutzt werden.