Samstag, 11. Dezember 2021

Sonderbare Posts und H.W. Boldt 

Heute wurde ich nochmals gebeten, mich mit einem Post in einer Facebookgruppe zu beschäftigen. Gestern tauchte in einer Gruppe ein Post auf, der nach Aussagen meines Informanten wohl etwas substanzlos und wirr war und deswegen bereits gelöscht wurde. Der Link zu der Gruppe ist unten zu finden. Diese Gruppe ist auch ohne eigenen Facebookaccount einsehbar.
Ein paar Schlagworte aus dem gelöschten Post: keine Ahnung, schamlose Bemerkungen über Thorsten Krüger, unsinnige Behauptungen ohne Hintergrundwissen, perfide Anfeindungen bezogen auf die Posts in der Gruppe.
Bei Kontrolle der Posts in der Gruppe sind keine der obengenannten Vorwürfe zu finden. Es werden Vermutungen angestellt, das ist legitim, Zeitungsartikel kommentiert, teilweise etwas spitz, frech, sarkastisch oder mit Humor, aber auch das ist legitim. Die dort zu findende Satire, muss man als öffentliche Person ertragen, das ist klar gesetzlich geregelt. Somit würde ich sagen, dass der Post nur auf eigenen Befindlichkeiten beruhte. Was mich aber etwas verwundert ist, dass der Postende nicht derjenige war, dessen Befindlichkeiten teilweise angesprochen waren. Stammte der Text eventuell nicht von ihm, sondern von einem Freund?  

In dem Post wurde auch H.W. Boldt erwähnt, zu dem es in der Gruppe auch schon Erwähnungen gab. Auf den wollte ich sowieso noch zurückkommen, nach seiner Wiederwahl als Ortsbürgermeister in Lintig (zu Lintig gehören auch Meckelstedt und Großenhain), die mich doch etwas verwundert hat.
Die Verwunderung beruht auf folgendem Hintergrundwissen:

Der Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses 2014 der Gemeinde Lintig, zu der Großenhain gehört:

"Die Gemeinde Lintig hat zum 01.01.2014 das Dorfgemeinschaftshaus in Großenhain zu einem Preis in Höhe von 30.000,00 € veräußert. Zu dem Gebäudekomplex zählen der Kindergarten und eine Gaststätte. Zudem beheimatet das Dorfgemeinschaftshaus örtliche Vereine wie z. B. den Schützenverein. Zum 01.01.2014 hatte das Dorfgemeinschaftshaus einen Buchwert in Höhe von 293.477,26 €. Der Kaufpreis entspricht mithin gut 10 v. H. des Buchwertes. Dies hat zur Folge, dass die Gemeinde den erwirtschafteten Buchverlust in Höhe von 263.477,26 € als außerordentlichen Aufwand über die Ergebnisrechnung abzubilden hat. Zu den Auswirkungen sind auch die Ausführungen unter Tz. 4.1.1 zu beachten. 
§ 125 Abs. 1 NKomVG besagt, dass Kommunen nur Vermögensgegenstände, die sie zur Er­füllung ihrer Aufgaben in absehbarer Zeit nicht mehr benötigen, veräußern dürfen. Und dies in der Regel zu ihrem vollen Wert. Diese Vorschrift hat die Gemeinde Lintig beim Verkauf des Dorfgemeinschaftshauses nicht beachtet, da ein Verkaufspreis weit unter dem bilanzierten Wert vereinbart wurde.
Eine eventuell notwenige Nutzung durch einen Kindergarten wurde vertraglich sichergestellt. Allerdings hätte die Gemeinde Untig in Betracht ziehen können, sich ein dingliches Recht für die Nutzung des Gebäudes durch die örtlichen Vereine zu sichern. Hierzu ist lediglich eine Passage in den Kaufvertrag aufgenommen worden, dass mit dem Schützenverein eine Nut­zungsvereinbarung auszuhandeln ist. Die alte Nutzungsvereinbarung, die mit der Gemeinde getroffen wurde, wurde außer Kraft gesetzt. Diese Vorgehensweise bietet keine Sicherheit für die örtlichen Vereine zur Nutzung des Gebäudes."

Dieser Verkauf wurde von dem damaligen Bürgermeister Boldt veranlasst. Um so erstaunlicher ist, dass dieser Bürgermeister noch immer, und erst jetzt gerade wieder gewählt, Bürgermeister der Gemeinde Lintig ist.
Was geht bei den Bürgern dort? Die Liegenschaft war Gemeindeeigentum, also im Besitz aller Bürger. 
Ein Beispiel, um diesen Vorfall eventuell etwas erklärlicher zu machen. 
Zehn Leute bauen ein Mehrfamilienhaus und wählen eine Person, die sich um die Belange dieses Eigentums kümmert. Das Vertrauen in diese Person ist so groß, das ihre Handlungsmöglichkeit sehr weitreichend ist. Der ganze Komplex ist 1 Million Euro wert und die Vertrauensperson beschließt nun, aus eventuell falsch verstandenen Beweggründen, den Verkauf und das für 100 000 Euro, also nur ca. 10% des eigentlichen Wertes. 
Würdet Ihr der Person weiter vertrauen? 

Dieser Verlust ist in dem Fall jedoch nicht das einzige Geld, was auf Kosten der Steuerzahler geht. 
Jetzt wird ein neuer Mehrzweckraum (mehr war das ehemalige Dorfgemeinschaftshaus auch nicht) nebst überdimensionierter Feuerwehr, ebenfalls auf Kosten der Steuerzahler, gebaut.
Das Beste zum Schluss: Auf dem veräußerten Grundstück befindet sich eine 1995, für die Gebäude auf dem veräußerten Grundstück, sowie der alten Feuerwehr und den Friedhof, errichtete Großkläranlage, saniert in 2012, die noch voll funktionsfähig ist. Diese könnte weiterhin auch für den Neubau des Mehrzweckraumes und der Feuerwehr genutzt werden könnte. Aus unerklärlichen Gründen –persönliche Befindlichkeiten, Trotz und Unfähigkeit zu einem Dialog– lasse ich hier nicht gelten, wurde erst kürzlich eine neue Kläranlage gebaut. Die Besitzerin ist in dieser Sache in keiner Weise kontaktiert und angefragt worden. Diese unsinnige Geldausgabe stand unter der Regie der Stadt Geestland und somit Thorsten Krügers. Wenn mich die Wiederwahl von Boldt verwundert, aufgrund der erfolgten Geldverschwendung...

Weiter geht es im nächsten Post. Was ich mich frage: "Ist das nur in Geestland so oder könnte man aus anderen Gemeinden Ähnliches berichten?"






Mittwoch, 8. Dezember 2021

Ein bisschen mehr Zeit 

"Aus Sicht von Stadträtin Gabi Kasten, bei der Stadt Geestland unter anderem zuständig für Mobilität, und der Verkehrsgemeinschaft Teilnetz 5 des Landkreises Cuxhaven stellt der neue Fahrplan der Linie 525 ab 1. Januar 2022 eine wesentliche Verbesserung dar: "Die Fahrgäste haben über den Bahnhof Lehe einen Anschluss nach Bremen und Cuxhaven. Diejenigen, die nach Bremen möchten, müssen ein bisschen mehr Zeit einplanen, da sie keinen Anschluss an den Regionalexpress haben. Das stimmt. Die Fahrgastzahlen zeigen aber, dass dies nur eine sehr geringe Anzahl von Personen betrifft. Am Ende muss man sich für eine Option entscheiden: Entweder man schafft eine Anbindung an den Regionalexpress oder realisiert den Anschluss in alle Richtungen. Von Letzterem profitiert die breite Masse - und genau darauf kommt es an. Mit der 525 haben wir ab 2022 die erste (!) Regionalbus-Linie im gesamten Landkreis Cuxhaven, die ihren Fahrgästen einen durchgehenden und stabilen Stundentakt bietet, zum Teil sogar einen Halbstundentakt. Eine echte Errungenschaft! Bislang bestehende Taktlücken wurden außerdem beseitigt. Am Leher Bahnhof werden ab Januar in harmonisierten Übergangszeiten Züge in alle Richtungen erreicht. Durch die Umstiegsmöglichkeit in alle VGB-Linien am Flötenkiel bleibt der Anschluss an die Ziele in Bremerhaven bestehen. Die Verkehrsgemeinschaft Teilnetz 5 ist bei der Zusammenstellung des Fahrplans ganzheitlich vorgegangen, hat sich eng an den Bedürfnissen ihrer Fahrgäste orientiert und trägt dem vielfachen Wunsch nach einem stabilen Stundentakt Rechnung." 

Das ist die Antwort der Stadt Geestland auf die Diskussion in der "Bad Bederkesa für alle" Gruppe bei Facebook.

Fühlt sich außer mir noch jemand auf den Arm genommen? 
Wie Thorsten Krüger Menschen bezeichnet, deren "Sicht der Dinge" eine andere ist als seine eigene, wissen wir. Auf das Niveau werde ich mich aber nicht herabbegeben. 
Nur Frau Kasten, Ihre Sicht der Dinge ist hier nicht relevant und bei Betrachtung der Fakten nicht schlüssig. Auf Fakten legt die Stadt bei ihren Entscheidungen angeblich immer viel Wert, dieses wurde jedoch schon widerlegt und auch die Änderung des Fahrplans ist ein Beweis für "Handeln wider besseren Wissens".
Oder hat die Stadt Geestland es nicht besser gewusst, auch das wäre nicht im Sinne der Bürger. Es ist davon auszugehen, dass Frau Kasten den öffentlichen Nahverkehr eher weniger nutzt. Vielleicht hätte es geholfen, wenn sie ein paar Touren mitgefahren wäre und die Fahrgäste befragt hätte. 

Der Anschluss nach Bremen und Cuxhaven stimmt, dann kommt aber der Brüller mit der Bemerkung, dass Fahrgäste mit Ziel Bremen "ein bisschen mehr Zeit einplanen müssen". Eine Stunde ist gewiss kein bisschen Zeit und vor allem nicht, wenn man diese morgens früher losfahren muss, um rechtzeitig in Bremen bei der Arbeit zu sein.
Das sind laut Frau Kasten aber nur sehr wenige. Woher sie das weiß? Sie macht es anhand der Fahrgastzahlen fest. Was sagen die Fahrgastzahlen über die ihre Ziele aus? Geht sie einfach davon aus, wenn zehn Leute im Bus sitzen, dass die alle nur nach Bremerhaven fahren? Dieser Argumentation ist beim besten Willen nicht zu folgen.

Habe ich eben vom Brüller gesprochen? Die Argumentation wird noch besser: "Entweder man schafft eine Anbindung an den Regionalexpress oder realisiert den Anschluss in alle Richtungen." Wieso oder? Es bestand schon immer die Möglichkeit an der Haltestelle "Eisenbahnstraße" auszusteigen und dann in alle Richtungen weiterzukommen, dass ist doch keine Neuerung! Und man erreichte den Regionalexpress.
Dann kommt der Satz, der wirklich bedenklich ist: "Mit der 525 haben wir ab 2022 die erste (!) Regionalbus-Linie im gesamten Landkreis Cuxhaven, die ihren Fahrgästen einen durchgehenden und stabilen Stundentakt bietet, zum Teil sogar einen Halbstundentakt. Eine echte Errungenschaft!" Erster! 
Erster mit dem Essen fertig, Erster beim Sportunterricht umgezogen oder Erster mit der Matheaufgabe fertig. Das erinnert mich an meine Grundschulzeit.
Nur um Erster zu sein, wurde der Fahrplan so aufgestellt? Das würde ich als massiv grenzwertig bezeichnen.

Die Ankunftszeit des Zuges in Lehe hat sich tatsächlich verändert, so dass der Anschluss an den Bus möglich ist. 

Eine ganzheitliche Entwicklung des Planes sehe ich leider nicht und auch keine Orientierung an den Kundenwünschen, wenn man die Diskussion auf Facebook als Indikator heranzieht.
Der bisherige Plan hatte zwei Lücken im Stundentakt. Ist das nicht ein Zustand an den man sich anpassen kann? Sehr oft sieht man den Bus leer oder fast leer seine Strecke fahren. Manchmal sitzt man als einziger Fahrgast drin. Unter ganzheitlich verstehe ich auch die Einbeziehung von nachhaltig und das vermisse ich bei einer Aufstockung der Touren, bei denen große Linienbusse nur wegen des bestehenden Fahrplans leer hin- und herfahren.
Nach dem Gewinn des Nachhaltigkeitspreises und der gebetsmühlenartigen Darstellung der Stadt Geestland als nachhaltiges Vorbild, verwundert mich der gewollt höhere Verbrauch an Diesel. Das mit dieser Änderung des Fahrplans Individualverkehr reduziert wird, ist nicht abzusehen. 

Liebe Stadt Geestland, diese Argumentation tut schon weh. Habt doch einfach die Größe und sagt: "Ja, Entschuldigung, wir haben Mist gebaut mit dieser Fahrplanänderung und werden das nachbessern."

Montag, 6. Dezember 2021

 Öffentlicher Nahverkehr

Der neue Busfahrplan für die Linie 525 Bederkesa - Bremerhaven, gültig ab 01.01.22 ist veröffentlicht.

Die Jury des Nachhaltigkeitspreises hat in ihrer Begründung, den Preis an Geestland zu vergeben, die Beteiligung der Stadt an dem Förderprogramm – ja, ich weiß schon wieder Förderung, ohne geht es scheinbar nicht – "Zukunftsräume" erwähnt.
Mit der Änderung des Fahrplans, hat eine positive Entwicklung des öffentlichen Nahverkehr und somit einer Entwicklung eines "Zukunftraumes" leider gar nichts zu tun.

Die Fahrt der Linie 525 endet ab dem 01. Januar an der Eisenbahnstraße (Leher Bahnhof). Das wäre auf den ersten Blick noch in Ordnung, da die Züge nach Bremen, die eventuell im Anschluss genommen werden, hier ebenfalls halten. Der Knackpunkt ist jedoch, dass auch die Abfahrtszeiten in Bederkesa geändert wurden.
Der Bus fährt jetzt zehn Minuten später in Bederkesa ab und braucht bis zur Eisenbahnstraße 41 Minuten. Im alten Fahrplan brauchte er für die Strecke 31 Minuten. Die längere Fahrtzeit begründet sich darauf, dass in Debstedt an einer und in Langen an zwei weiteren Haltestellen gehalten wird. 
Die zusätzlichen Haltestellen innerhalb der Stadt Geestland sind zu begrüßen, haben aber eine negative Auswirkung in der Kombination mit der Abfahrtsänderung. 

Konnte man früher an der Eisenbahnstraße aussteigen und bequem den "schnellen" Zug nach Bremen bekommen, ist man jetzt verdonnert den "Bummelzug" zu nehmen. Hatte der Bus eine größere Verspätung und man verpasste den ersten Zug, hatte man aber noch die Chance den zweiten zu bekommen. Dieses ist einem jetzt genommen, man erreicht immer nur den "Bummelzug" und bei einer größeren Verspätung hängt man bis zu einer Stunde am Leher Bahnhof fest oder muss dann umständlich zum Hauptbahnhof kommen, um dort den nächsten Zug zu nehmen. 
Mit Pech müssen Arbeitnehmer, die in Bremen arbeiten, jetzt eine Stunde früher losfahren, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. 
Das ist nicht förderlich, um die Menschen zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu animieren, im Gegenteil, das fördert den Individualverkehr und hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun.

Andersherum ist es noch schlechter geworden. Man musste, bei den planmäßigen Verspätungen der Bahn, bisher schon oft abends nach Bremerhaven fahren, um dort gestrandete Verwandte/Freunde abzuholen, die den letzten Bus nach Bederkesa verpasst hatten. Jetzt besteht gar keine Chance mehr den Anschlussbus zu bekommen. Genau auf die Minute wenn der Zug ankommt, fährt der Bus ab.

In einem Artikel erwähnte Thorsten Krüger Personen, die er als "Leerdenker" bezeichnete. Sehr geehrter Herr Bürgermeister, leerer als diese Fahrplanänderung, kann man gar nicht denken. Der Begriff "Leerdenker" bezog sich bei Ihnen auf Äußerungen und ihre Befindlichkeiten, dieses "leerdenken" beeinträchtigt jedoch die Lebensqualität von Bürgern und ist ein Rückschritt in Bezug auf Nachhaltigkeit.

Mein Dank geht an Käthe, die mich auf das Thema hingewiesen und mich auch über die Diskussion in der Facebook Gruppe "Bad Bederkesa für alle" informiert hat.