Montag, 6. Dezember 2021

 Öffentlicher Nahverkehr

Der neue Busfahrplan für die Linie 525 Bederkesa - Bremerhaven, gültig ab 01.01.22 ist veröffentlicht.

Die Jury des Nachhaltigkeitspreises hat in ihrer Begründung, den Preis an Geestland zu vergeben, die Beteiligung der Stadt an dem Förderprogramm – ja, ich weiß schon wieder Förderung, ohne geht es scheinbar nicht – "Zukunftsräume" erwähnt.
Mit der Änderung des Fahrplans, hat eine positive Entwicklung des öffentlichen Nahverkehr und somit einer Entwicklung eines "Zukunftraumes" leider gar nichts zu tun.

Die Fahrt der Linie 525 endet ab dem 01. Januar an der Eisenbahnstraße (Leher Bahnhof). Das wäre auf den ersten Blick noch in Ordnung, da die Züge nach Bremen, die eventuell im Anschluss genommen werden, hier ebenfalls halten. Der Knackpunkt ist jedoch, dass auch die Abfahrtszeiten in Bederkesa geändert wurden.
Der Bus fährt jetzt zehn Minuten später in Bederkesa ab und braucht bis zur Eisenbahnstraße 41 Minuten. Im alten Fahrplan brauchte er für die Strecke 31 Minuten. Die längere Fahrtzeit begründet sich darauf, dass in Debstedt an einer und in Langen an zwei weiteren Haltestellen gehalten wird. 
Die zusätzlichen Haltestellen innerhalb der Stadt Geestland sind zu begrüßen, haben aber eine negative Auswirkung in der Kombination mit der Abfahrtsänderung. 

Konnte man früher an der Eisenbahnstraße aussteigen und bequem den "schnellen" Zug nach Bremen bekommen, ist man jetzt verdonnert den "Bummelzug" zu nehmen. Hatte der Bus eine größere Verspätung und man verpasste den ersten Zug, hatte man aber noch die Chance den zweiten zu bekommen. Dieses ist einem jetzt genommen, man erreicht immer nur den "Bummelzug" und bei einer größeren Verspätung hängt man bis zu einer Stunde am Leher Bahnhof fest oder muss dann umständlich zum Hauptbahnhof kommen, um dort den nächsten Zug zu nehmen. 
Mit Pech müssen Arbeitnehmer, die in Bremen arbeiten, jetzt eine Stunde früher losfahren, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. 
Das ist nicht förderlich, um die Menschen zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu animieren, im Gegenteil, das fördert den Individualverkehr und hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun.

Andersherum ist es noch schlechter geworden. Man musste, bei den planmäßigen Verspätungen der Bahn, bisher schon oft abends nach Bremerhaven fahren, um dort gestrandete Verwandte/Freunde abzuholen, die den letzten Bus nach Bederkesa verpasst hatten. Jetzt besteht gar keine Chance mehr den Anschlussbus zu bekommen. Genau auf die Minute wenn der Zug ankommt, fährt der Bus ab.

In einem Artikel erwähnte Thorsten Krüger Personen, die er als "Leerdenker" bezeichnete. Sehr geehrter Herr Bürgermeister, leerer als diese Fahrplanänderung, kann man gar nicht denken. Der Begriff "Leerdenker" bezog sich bei Ihnen auf Äußerungen und ihre Befindlichkeiten, dieses "leerdenken" beeinträchtigt jedoch die Lebensqualität von Bürgern und ist ein Rückschritt in Bezug auf Nachhaltigkeit.

Mein Dank geht an Käthe, die mich auf das Thema hingewiesen und mich auch über die Diskussion in der Facebook Gruppe "Bad Bederkesa für alle" informiert hat.