Sonderbare Posts und H.W. Boldt
Heute wurde ich nochmals gebeten, mich mit einem Post in einer Facebookgruppe zu beschäftigen. Gestern tauchte in einer Gruppe ein Post auf, der nach Aussagen meines Informanten wohl etwas substanzlos und wirr war und deswegen bereits gelöscht wurde. Der Link zu der Gruppe ist unten zu finden. Diese Gruppe ist auch ohne eigenen Facebookaccount einsehbar.
Ein paar Schlagworte aus dem gelöschten Post: keine Ahnung, schamlose Bemerkungen über Thorsten Krüger, unsinnige Behauptungen ohne Hintergrundwissen, perfide Anfeindungen bezogen auf die Posts in der Gruppe.
Bei Kontrolle der Posts in der Gruppe sind keine der obengenannten Vorwürfe zu finden. Es werden Vermutungen angestellt, das ist legitim, Zeitungsartikel kommentiert, teilweise etwas spitz, frech, sarkastisch oder mit Humor, aber auch das ist legitim. Die dort zu findende Satire, muss man als öffentliche Person ertragen, das ist klar gesetzlich geregelt. Somit würde ich sagen, dass der Post nur auf eigenen Befindlichkeiten beruhte. Was mich aber etwas verwundert ist, dass der Postende nicht derjenige war, dessen Befindlichkeiten teilweise angesprochen waren. Stammte der Text eventuell nicht von ihm, sondern von einem Freund?
In dem Post wurde auch H.W. Boldt erwähnt, zu dem es in der Gruppe auch schon Erwähnungen gab. Auf den wollte ich sowieso noch zurückkommen, nach seiner Wiederwahl als Ortsbürgermeister in Lintig (zu Lintig gehören auch Meckelstedt und Großenhain), die mich doch etwas verwundert hat.
Die Verwunderung beruht auf folgendem Hintergrundwissen:
Der Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses 2014 der Gemeinde Lintig, zu der Großenhain gehört:
"Die Gemeinde Lintig hat zum 01.01.2014 das Dorfgemeinschaftshaus in Großenhain zu einem Preis in Höhe von 30.000,00 € veräußert. Zu dem Gebäudekomplex zählen der Kindergarten und eine Gaststätte. Zudem beheimatet das Dorfgemeinschaftshaus örtliche Vereine wie z. B. den Schützenverein. Zum 01.01.2014 hatte das Dorfgemeinschaftshaus einen Buchwert in Höhe von 293.477,26 €. Der Kaufpreis entspricht mithin gut 10 v. H. des Buchwertes. Dies hat zur Folge, dass die Gemeinde den erwirtschafteten Buchverlust in Höhe von 263.477,26 € als außerordentlichen Aufwand über die Ergebnisrechnung abzubilden hat. Zu den Auswirkungen sind auch die Ausführungen unter Tz. 4.1.1 zu beachten.
§ 125 Abs. 1 NKomVG besagt, dass Kommunen nur Vermögensgegenstände, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben in absehbarer Zeit nicht mehr benötigen, veräußern dürfen. Und dies in der Regel zu ihrem vollen Wert. Diese Vorschrift hat die Gemeinde Lintig beim Verkauf des Dorfgemeinschaftshauses nicht beachtet, da ein Verkaufspreis weit unter dem bilanzierten Wert vereinbart wurde.
Eine eventuell notwenige Nutzung durch einen Kindergarten wurde vertraglich sichergestellt. Allerdings hätte die Gemeinde Untig in Betracht ziehen können, sich ein dingliches Recht für die Nutzung des Gebäudes durch die örtlichen Vereine zu sichern. Hierzu ist lediglich eine Passage in den Kaufvertrag aufgenommen worden, dass mit dem Schützenverein eine Nutzungsvereinbarung auszuhandeln ist. Die alte Nutzungsvereinbarung, die mit der Gemeinde getroffen wurde, wurde außer Kraft gesetzt. Diese Vorgehensweise bietet keine Sicherheit für die örtlichen Vereine zur Nutzung des Gebäudes."
Dieser Verkauf wurde von dem damaligen Bürgermeister Boldt veranlasst. Um so erstaunlicher ist, dass dieser Bürgermeister noch immer, und erst jetzt gerade wieder gewählt, Bürgermeister der Gemeinde Lintig ist.
Was geht bei den Bürgern dort? Die Liegenschaft war Gemeindeeigentum, also im Besitz aller Bürger.
Ein Beispiel, um diesen Vorfall eventuell etwas erklärlicher zu machen.
Zehn Leute bauen ein Mehrfamilienhaus und wählen eine Person, die sich um die Belange dieses Eigentums kümmert. Das Vertrauen in diese Person ist so groß, das ihre Handlungsmöglichkeit sehr weitreichend ist. Der ganze Komplex ist 1 Million Euro wert und die Vertrauensperson beschließt nun, aus eventuell falsch verstandenen Beweggründen, den Verkauf und das für 100 000 Euro, also nur ca. 10% des eigentlichen Wertes.
Würdet Ihr der Person weiter vertrauen?
Dieser Verlust ist in dem Fall jedoch nicht das einzige Geld, was auf Kosten der Steuerzahler geht.
Jetzt wird ein neuer Mehrzweckraum (mehr war das ehemalige Dorfgemeinschaftshaus auch nicht) nebst überdimensionierter Feuerwehr, ebenfalls auf Kosten der Steuerzahler, gebaut.
Das Beste zum Schluss: Auf dem veräußerten Grundstück befindet sich eine 1995, für die Gebäude auf dem veräußerten Grundstück, sowie der alten Feuerwehr und den Friedhof, errichtete Großkläranlage, saniert in 2012, die noch voll funktionsfähig ist. Diese könnte weiterhin auch für den Neubau des Mehrzweckraumes und der Feuerwehr genutzt werden könnte. Aus unerklärlichen Gründen –persönliche Befindlichkeiten, Trotz und Unfähigkeit zu einem Dialog– lasse ich hier nicht gelten, wurde erst kürzlich eine neue Kläranlage gebaut. Die Besitzerin ist in dieser Sache in keiner Weise kontaktiert und angefragt worden. Diese unsinnige Geldausgabe stand unter der Regie der Stadt Geestland und somit Thorsten Krügers. Wenn mich die Wiederwahl von Boldt verwundert, aufgrund der erfolgten Geldverschwendung...
Weiter geht es im nächsten Post. Was ich mich frage: "Ist das nur in Geestland so oder könnte man aus anderen Gemeinden Ähnliches berichten?"