Dienstag, 16. August 2022

 Intermezzo – Teil 2

Der beste "Handyvertragmacher" der Welt und warum Vodafone wieder den Vogel abschießt.

Unsere Handyverträge schließen wir seit Jahren bei einem sehr kompetenten Menschen ab, der uns aber leider keinen Internetvertrag vermitteln konnte.
Da aber im selben Haus ein Vermittler für Vodafone Verträge tätig ist, Vodafone zudem gerade eine große Sonderaktion hatte und wir zusätzlich noch die Empfehlung "unseres Menschen" bekamen, entschlossen wir uns für diesen Superdeal.
Der Internet-Kabelanschluss war für das erste halbe Jahr kostenlos, zuzüglich weiterer attraktiver Vergünstigen und einem großzügigen Gutschein.
Gut, versuchen wir es nochmals mit Vodafone. 

Mein dreimaliger Einwand, dass Kabel bei uns nicht möglich sein, da erst neue Leitungen verlegt werden müssten, wurde widerlegt mit dem Argument, dass das bei unserer Adresse einfach nur "eingestöpselt" werden müsse. Wenn es dann doch so sein solle, käme eben ein Techniker und erledige das.
Neue Leitungen geht aber nicht, da der Vermieter seine Einwilligung nicht gibt.
Wir wurden aber beruhigt, dass alles funktionieren würde, da es ja dementsprechend im System hinterlegt sei.

Der Router kam, wir stöpselten an, und: Nichts, kein Internet. Es war keine Problemlösung in Sicht. 
Der Anruf bei der Hotline brachte dann das Ergebnis, dass ein Techniker kommen müsse. 
Wofür? Um ein Kabel in einen Stecker zu stecken?
Der Verweis darauf, dass in den letzten Jahren schon zwei Techniker im Haus waren und bestätigt hatten, dass neue Kabel verlegt werden müssten war nicht im System hinterlegt.
Das Ende der ganzen Aktion war, dass es dann eben nicht möglich sei.

Irgendwo muss das Internet ja geordert werden. Also wieder zu dem Vodafone-Menschen, den Kabelauftrag aufgehoben und es wurde ein lange nicht so attraktiver DSL-Vertrag abgeschlossen. 
Aber, zum Teufel, dieser wäre erst in ca. vier Wochen verfügbar. 
Nach meinem Einspruch, dass das absolut nicht möglich wäre, so lange ohne Internet zu sein, bekamen wir eine Datenkarte mit unbegrenztem Volumen, die vier Wochen gültig wäre.

Ca. zwei Wochen nach der Aufhebung kam dann ein Schreiben von Vodafone, dass diese nicht möglich sei und wir einen Technikertermin vereinbaren sollten.
Wie bitte? In dem Vertrag war explizit vermerkt, dass nur eingestöpselt werden müsse, es war somit ein vertragsrelevanter Punkt, den Vodafone nicht erfüllen konnte. Dazu das Wissen, dass auch ein Techniker das Problem nicht würde beheben können.
Das stellt doch wohl einen Vertragsbruch dar, der berechtigt diesen aufzuheben?

Bevor wir auf dieses Schreiben reagiert haben, kam ein weiterer Brief von Vodafone mit der Mitteilung:

"Ihren Auftrag haben wir aus Kulanz storniert."

Vodafone kann den abgeschlossen Vertrag nicht erfüllen und spricht dann von Kulanzgründen in Bezug auf die Aufhebung?
Vielleicht war mittlerweile bemerkt worden, dass wir einen DSL-Vertrag bei ihnen abgeschlossen hatten und sie deswegen "kulant" waren.
Schade, es hätte mich interessiert und wäre wahrscheinlich spannend geworden, was passiert wäre, wenn dieser nicht vorhanden gewesen wäre.

Für mich stellt dieses Verhalten ein klares Abbild des sich entwickelten und entwickelnden Miteinanders in unserem Land und eigentlich auf der ganzen Welt dar. 
Viele sind nur noch auf ihren Vorteil bedacht und bescheißen skrupellos jeden, der ihnen über den Weg läuft.
Ein Phänomen, was quer durch alle Bevölkerungsschichten zu beobachten ist. Der zwielichtige Typ, bei dem man früher sagte: "Wenn du dem die Hand gibst, musst du hinterher zählen, ob noch alle Finger da sind.", kann mittlerweile jeder sein, der dir gegenüber steht.